Tiere / Säugetiere / Primaten / Menschenaffen / Schimpanse / 2017 Sorge um Epulu
Schimpanse (Pan troglodytes) Epulu auf der Außenanlage im Wuppertaler Zoo am 16. Juli 2017.
Gemäß einer Information der Wuppertaler Zooleitung Anfang Februar 2018 wird die Abgabe der beiden Schimpansen EPULU und KITOTO an einen anderen Zoo bis auf Weiteres nicht erfolgen.
:: 3. Februar 2018 ::
Zoobesucher/innen sind besorgt um das Wohlergehen des Schimpansen EPULU, der seit Jahrzehnten im Wuppertaler Zoo lebt.
Epulu - Gedicht von Robert Kotva. Download als pdf-Datei 60 KB
Es wurde eine Online-Petition zum Verbleib der Schimpansen in Wuppertal gestartet.
Link zur Online-Petition auf www.openpetition.de
Online-Petition: 'Kitoto und Epulu sollen im Grünen Zoo Wuppertal bleiben dürfen'.
Im Menschenaffenhaus im Zoologischen Garten der Stadt Wuppertal leben derzeit die Tierarten Westlicher Flachlandgorilla, Bonobo, Schimpanse und Orang-Utan.
Die Westlichen Flachlandgorillas und die Orang-Utans haben jeweils eigene Außengehege, die Bonobos und die Schimpansen nutzen abwechselnd ein Außengehege.
Das "Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren", sogenanntes Säugetiergutachten, beschreibt Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren insbesondere in Zoos aber auch in privaten Haushalten.
Link zum aktuellen Säugetiergutachten vom 7. Mai 2014 beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf www.bmel.de
Ab Seite 128 dieses Säugetiergutachtens werden die Anforderungen für Schimpansen aufgeführt, ab Seite 256 die Differenzauffassungen der Vertreter der Tier- und Naturschutzverbände und ab Seite 283 die Differenzauffassungen der Vertreter der Zooverbände.
Eine "Auflistung der deutschen Zoos, die im Hinblick auf die Haltung von Menschenaffen die Vorgaben des neuen Säugetiergutachtens nicht erfüllen" zeigt den Status quo im Mai 2014 auf www.giordano-bruno-stiftung.de
:: 25. Dezember 2017 ::
In der freien Natur erreichen Schimpansen (Pan troglodytes) ein Alter von 30 bis 40 Jahren, in Zoos auch 50 Jahre, maximal 55 Jahre.
Der Wuppertaler Schimpanse Epulu wurde am 23. Juni 1968 geboren und ist damit derzeit 49 Jahre alt.
Die Wuppertaler Schimpansin KITOTO wurde am 12. Januar 1983 geboren und ist damit derzeit 34 Jahre alt.
Im Altersvergleich mit Menschen könnte in etwa der Faktor 1,8 Anwendung finden, was bei 49 Jahren in etwa 88 Jahren und bei 34 Jahren in etwa 61 Jahren entsprechen würde.
:: 25. Dezember 2017 ::
Mit dem Weibchen "Kitoto" und dem Männchen "Epulu" leben zurzeit zwei Schimpansen im Grünen Zoo Wuppertal. "Epulu" war 1968 in Wuppertal zur Welt gekommen und per Hand aufgezogen worden, "Kitoto" lebt seit 2006 im Wuppertaler Zoo. Besonders "Epulu" liegt vielen Zoobesuchern besonders am Herzen, da sie ihn schon sehr lange kennen. Bis zur Eröffnung der Außenanlage für Bonobos und Schimpansen im Juni 2014, die eine Verbesserung der Haltungsbedingungen bewirkte, stand die Schimpansenhaltung in Wuppertal in der Kritik. Ein 2013 erstelltes Gutachten kam allerdings zu der Erkenntnis, dass es zu diesem Zeitpunkt keine bessere Unterbringungsmöglichkeit für die beiden Schimpansen "Kitoto" und "Epulu" gab. Fest stand zu diesem Zeitpunkt jedoch auch schon, dass die Schimpansenhaltung im Grünen Zoo Wuppertal auslaufen sollte.
Aktuell gibt es Überlegungen, ob eine Abgabe der beiden Schimpansen nun doch eine Option sein könnte. Möglicherweise können sie in für sie passenden Gruppen älterer Schimpansen in anderen Zoos aufgenommen werden. Dies könnte für beide Schimpansen eine Chance sein, ihr weiteres Leben mit mehreren Artgenossen unter guten Bedingungen zu verbringen. Beide Tiere hätten in ihrer neuen Umgebung ständigen Zugang zu einer Außenanlage, was in Wuppertal nicht gewährleistet werden kann. Im Grünen Zoo teilen sich die Schimpansen die Außenanlage mit den Bonobos. Leider können die Schimpansen die Außenanlage aufgrund der räumlichen Gegebenheiten im Menschenaffenhaus jedoch deutlich seltener als ursprünglich erhofft nutzen.
Ob es tatsächlich zu einer Abgabe der beiden Schimpansen kommt, steht zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht fest. Gemeinsam mit den beteiligten Zoos und dem Europäische Erhaltungszuchtprogramm wird aktuell geprüft, ob ein Transfer von Schimpansen "Kitoto" und "Epulu" möglich und sinnvoll ist. Dabei werden natürlich auch die Besonderheiten und das Alter der Tiere mit berücksichtigt. Sollte ein Umzug der beiden in Betracht kommen, wird natürlich auch ein Plan für den Fall entwickelt, dass die beiden Tiere nicht in ihrer neuen Umgebung zurechtkommen sollten. Über die weitere Entwicklung der Überlegungen informieren wir Sie gerne, sobald dazu konkretere Aussagen getroffen werden können.
:: Pressemitteilung Der Grüne Zoo Wuppertal ::
:: vom 13. Dezember 2017 ::
Pressefoto: Schimpanse EPULU am 6. Dezember 2017 im Wuppertaler Zoo.
Pressefoto: Schimpansin KITOTO am 13. Juli 2014 im Grünen Zoo Wuppertal.
Anfang Dezember 2017 wurde bekannt, dass es Überlegungen der Zooleitung des Grünen Zoos Wuppertal gibt, den Schimpansen "Epulu" an einen anderen Zoo abzugeben.
Es gibt Zoobesucher/innen, die diese Information als bedrückende Nachricht empfinden, weil sie für den Schimpansen "Epulu" eine unangenehme und eventuell sogar gefahrvolle Situation befürchten.
Einige Zoogäste sind überzeugt, dass das Wohlergehen des Schimpansen-Männchens "Epulu" nur gewährleistet ist, wenn der Schimpanse "Epulu" im Wuppertaler Zoo bleibt.
:: 5. Dezember 2017 ::
Schimpanse EPULU am 16. Juli 2017 auf der Außenanlage am Menschenaffenhaus im Grünen Zoo Wuppertal.
Unter Zoobesucher/innen wurde kommuniziert, dass wohl beabsichtigt ist, das Schimpansen-Männchen "Epulu" vom Zoologischen Garten der Stadt Wuppertal zum Tiergarten Heidelberg (Zoo Heidelberg) zu transportieren.
Der seit Jahrzehnten im Wuppertaler Zoo lebende Schimpanse "Epulu" hat bei vielen Zoogästen einen besonderen Status. Vielen Stammbesucher/innen ist "Epulu ans Herz gewachsen". Die Stammbesucher/innen "lieben Epulu" und der Schimpanse kennt die Stammgäste.
Zum besonderen Lebenslauf des Wuppertaler Schimpansen "Epulu" gibt es im Internet zahlreiche Texte. Nachfolgend einige Links:
Artikel "Schimpanse Epulu" von Barbara Scheer vom 4. August 2014 auf www.scheeba-fotos.de
Artikel "Von einem Schimpansen, der verlernt hat, ein Affe zu sein" der WZ Westdeutsche Zeitung vom 17. Juli 2013 auf www.wz.de
"Gutachterliche Stellungnahme zur Schimpansenhaltung im Zoo Wuppertal" von Dr. Wolfgang Rietschel vom 14. Januar 2013 veröffentlicht auf der Webseite des Grünen Zoos Wuppertal auf www.zoo-wuppertal.de
Ergebnisse der Google-Suche zu "Schimpanse Epulu" auf www.google.com
Die Nachricht zum beabsichtigten Wechsel des am 23. Juni 1968 geborenen Schimpansen "Epulu" von Wuppertal nach Heidelberg hat unter Zoogästen weitgehend Erstaunen, Entsetzen, Fassungslosigkeit, Traurigkeit, Unverständnis und Kopfschütteln ausgelöst.
Der Tenor der spontanen Äußerungen kann in der Aussage zusammengefasst werden: "Epulu muss Wuppertaler bleiben".
Der Wuppertaler Schimpanse soll wohl mit einer Gruppe weiblicher Schimpansen in einer "Alters-Wohngemeinschaft" im Heidelberger Zoo (oder eventuell im Zoo Landau) vergesellschaftet werden.
Bisher hat es in der Öffentlichkeit, auch vom derzeitigen Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz, geheißen, dass der Schimpanse "Epulu" nicht in eine andere Schimpansengruppe integriert werden kann und daher seinen "Altersruhesitz" im Wuppertaler Zoo bis zum natürlichen Lebensende genießen darf.
Warum die bisher von den Zoo- und Tierfachleuten geäußerten Feststellungen zur Nichtintegrationsfähigkeit des Schimpansen "Epulu" aktuell anders gesehen werden, wurde von der Leitung des Grünen Zoos Wuppertal bisher nicht dargelegt.
Die bekannte Redensart "Einen alten Baum verpflanzt man nicht" nehmen auch viele Senioren für sich in Anspruch. Alte Menschen möchten in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und nicht mehr umziehen.
Gemäß diesen Gedanken glauben so manche Zoogäste, dass auch betagte große Säugetiere im Alter nicht mehr (ohne ganz besondere Gründe) auf große Reisen geschickt werden sollten.
Deutschlandweit wurde zum Beispiel über den Tod der Eisbärin "Vilma" kurz nach dem Transport von Rostock nach Dänemark und über den Tod des Orang-Utan-Weibchens "Puan" beim Umzug von Heidelberg nach Belgien diskutiert.
In der Wahrnehmung der Zoogäste im Menschenaffenhaus leben die Bonobo-Gruppe und die beiden Schimpansen "Epulu" und "Kitoto" in zwei Innengehegen, die scheinbar weit entfernt und gut getrennt sind.
Probleme gibt es aber wohl in den Momenten, wenn die Schimpansen auf die Außenanlage gelassen werden. Entweder sind die Bonobos, auch Zwergschimpansen genannt, auf der Außenanlage oder die beiden Schimpansen. Der Weg der Schimpansen nach draußen führt aber im Menschenaffenhaus am Bonobo-Gehege vorbei. Beim Passieren soll es zu Aggressionen der Tiere kommen mit lautem Schreien und dem Werfen von Kot.
Darüber hinaus ist wohl geplant, dass ein neues Bonobo-Männchen in den Zoologischen Garten der Stadt Wuppertal kommen soll. Für diesen Fall wird das derzeitige Gehege der Schimpansen für Bonobos gebraucht.
Der Grüne Zoo Wuppertal hat als eines seiner Ziele die Transparenz proklamiert.
Der letzte Zuzug von neuen Affen (zwei Drill-Weibchen im Affenhaus) hatte in den Augen so mancher Zoogäste einen bitteren Beigeschmack, weil zwei Tage vorher ein Drill-Männchen gesundheitsbedingt euthanasiert wurde. Wird "Epulu" abgeschoben, damit Bonobos das Gehege nutzen können?
Wünschenswert wäre, dass die Leitung des Grünen Zoo Wuppertal das selbst gesetzte Ziel der Transparenz mit Leben erfüllen würde.
:: 2. Dezember 2017 aktualisiert am 4. Dezember 2017 ::
Schimpansin KITOTO und Schimpanse EPULU am 3. November 2017 auf der Außenanlage am Menschenaffenhaus im Zoologischen Garten der Stadt Wuppertal.
Schimpansin KITOTO am 3. November 2017 auf der Außenanlage am Menschenaffenhaus im Zoo Wuppertal.
Schimpansin KITOTO am 3. November 2017 auf der Außenanlage am Menschenaffenhaus im Grünen Zoo Wuppertal.
Schimpansin KITOTO am 3. November 2017 auf der Außenanlage am Menschenaffenhaus im Wuppertaler Zoo.
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